Mien Mann, de fohrt to See
Viel Applaus für Speeldeel-Premiere
Komödie voller Spannung, Witz und Höhepunkte
Drei unterschiedlich Stücke für eine Spielzeit zu finden, ist nach „Speeldeel-Vörsitter“ Uwe Petersens Worten fast das Schwierigste. In dieser Saison, so vermerkte er stolz bei der Begrüßung zur dritten Premiere, sei das gut gelungen: „De Strom“; „Lütte witte Siedenschoh“ und jetzt „Mien Mann, de fohrt to See“ — das waren drei Stücke, die die ganze Bandbreite der Leistungskraft der „Schleswiger Speeldeel“ zeigen konnten. Das Haus war wieder vollbesetzt; die „Kumedie in dree Törns“ von Wilfried Wroost hat schon mehrfach das Schleswiger Publikum erfreut.
Langsam begannen Geschehen und Spannung zu wachsen; die Exposition kam wie selbstverständlich, aber dann verdichtete sich die Handlung zu Spitzen und Höhepunkten. Petersen selbst führte Regie. Er ließ den Spielerinnen und Spielern weithin freie Hand zur eigenen Gestaltung, konnte er sich dabei doch hauptsächlich auf Kräf te mit reicher Erfahrung und sicherem Bühnenauftritt verlassen.
Da sind in erster Linie Kalli Walter und Christel Runde zu nennen, die das Ehepaar Brammer mit Geschick, Natürlichkeit, Eindringlichkeit und Überzeugung spielten. Für — fast — alle Schwierigkeiten finden sie eine spritzige Lösung. Heinz-Jürgen Faust und Gerda Jonas spielen Bruder und Schwägerin — sie vordergründig sehr vornehm, er zunächst aufrichtig, später ebenfalls als raffgieriger Verwandter. Alfred Christians und Ingrid Back stehen ihnen in nichts nach: sie als Giftnudel und sehr egoistisch, die ihren Mann fest unter dem Pantoffel hat. Dieser kommt kaum zu Worte, spricht aber ständig lautlos gegenan und hat gute Solo-Szenen. Eine ausgezeichnete Leistung zeigten auch Peter Philipp und Brita Simon als Adrian und Ulli: sehr natürlich und sympathisch stellten sie das füreinander bestimmte Paar auf die Bühne, wobei besonders die sprechende Mimik von Brita Simon auffiel. Claus Schimmer und Dietrich Dippel gaben den Karikaturen von zwei alten, verliebten Gockeln Gestaltung und heitere Anschauung. Das Bühnenbild und die Technik stammten von Alfred Christians, unterstützt von Mirco Faust; Masken und Soufflieren lagen bei Heike Walter in guten Händen, und für den „Lüttkram“ war Inge Gräfe verantwortlich.
Nachdem der reiche Beifall verrauscht war, kam noch eine Uberraschung: Heike Walter, Karl-Andreas Walter und Christel Runde erhielten eine Ehrenurkunde und die Silberne Ehrennadel vom Bund Deutscher Amateur-Theater für 25 Jahre auf der Plattdeutschen Bühne; das Ehepaar Walter dazu den Ehrenteller als Mitglieder der „Schleswiger Speeldeel”.
Reimer Pohl
Schleswiger Nachrichten 23.3.1999
De Rullen un de Speeler |
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Karl Brammer |
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Mary Brammer |
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Friedrich Brammer |
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Augusta Victoria |
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Mandus Sötje |
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Malwine Sötje |
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Ingrid Back |
Adrian Pott |
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Ulli Stichling |
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Brita Simon |
Johannes Menk |
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Justus Aldag |
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Intrimmt hett |
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Speeldeel inricht |
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Alfred Christians |
Technik makt |
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Alfred Christians |
Lüttkram makt |
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Inge Gräfe |
Hoor un Snutenwark |
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Opföhrungsrechte bi |