Dat weer de Lerch
Ein heiteres Trauerspiel um Romeo und Julia
„Dat weer de Lerch": Gelungene „Speeldeel"-Premiere nach Ephraim Kishon
Wulf Gröning, LutzSchnoor, Petra Utermann
Schleswig/by - Es war ein universaler und zeitloser Stoff, den sich die „Schleswiger Speeldeel" unter der Regie von Horst Seegebarth zu ihrer jüngsten Premiere ausgewählt hatte. Der 2005 verstorbene israelische Autor Ephraim Kishon hat das Spiel „Es war die Lerche" auf Englisch verfasst, Friedrich Torberg schuf die deutsche, Lore Moor die plattdeutsche Fassung „Dat weer de Lerch" als „vergnüchlich Truerspeel". Darin steht fortwährend William Shakespeare Pate, dessen Drama „Romeo und Julia” in verschiedene Zeiten und Situationen transferiert wird. Kishon lässt Shakespeare sogar persönlich auftreten, mal im 16., dann wieder im 20. Jahrhundert - und jedesmal werden an das oft streitende Paar, das inzwischen mehr als 30 Jahre verheiratet ist, Ratschläge erteilt. Doch guter Rat hilft nichts: Nach wiederholten Beschuldigungen vergiften sich beide gegenseitig. Shakespeare bleibt in dieser Version nichts anderes übrig und muss alles Nachfolgende seine Wege gehen lassen.
Kishon hat sein Stück dramaturgisch geschickt angelegt: Er verbindet die modern zugeschnittene Rolle des Romeo mit der des Paters aus Shakespeares Umfeld, Julia lässt er zuweilen die Amme von damals sowie die Tochter Lucretia spielen. Das schafft Bewegung und die Möglichkeit des Vergleichs: Durch diesen Schachzug nämlich wird deutlich, dass die Probleme damals und heute sich manchmal kaum voneinander unterscheiden.
Petra Utermann als Julia schauspielerte meisterlich: Sie überzeugte mit Charme, Souveränität und Humor. Als Partner Romeo bewährte sich Wulf Gröning: Stets brachte er Vitalität und Spannung ins Spiel. Den Rollentausch zum Pater bewältigte er glänzend und bewies damit bühnenreife Flexibilität. Beide Darsteller zeigten hohe Anpassung an die jeweiligen Rollen. In der Shakespeare-Rolle bewies Lutz Schnoor Gelassenheit, Humor und Ruhe.
Heitere und ernste Phasen wechselten in einem Stück, das der Autor gewiss mit hintergründigem Augenzwinkern als „Lustspiel" angelegt hat und das zum Nachdenken anregen soll.
Schleswiger Nachrichten, 22.1.2007
De hebbt mitmaakt |
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Julia |
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Romeo |
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William Shakespeare |
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Intrimmt hett |
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Toseggt hett |
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Musik hett maakt |
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Uwe Jannsen |
Hoor un Snutenwark |
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Lüttkraam |
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Speeldeel inricht hebbt |
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Lutz Schnoor |
De Danzschreed instudeert hett |
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Mona Wörle |
Licht un Ton |
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Vertriebsstelle und Verlag Deutscher |