De Knickerbüdel
“De Knickerbüdel -
ein kurzweiliger “Geiziger”
Gelungene Premiere der “Schleswiger Speeldeel” mit aktualisiertem Molière-Stück
Uwe Petersen, Heinz-Jürgen Faust
Schleswig / by - In ihrer jüngsten Premiere wartete die „Schleswiger Speeldeel" mit einem klassischen Stück auf, dessen Aussage an Aktualität nichts eingebüßt hat: Molieres 1668 verfasste Komödie „Der Geizige" wurde unter dem Titel „De Knickerbüdel" von Peter Pflug in die Zeit um 1960 transferiert und damit dem Zeitgeist angepasst. Hauke Stieger hat ein kurzweiliges Stück daraus gemacht, von Helge Hansen und Robert Krause stammte das ansprechende Bühnenbild, vor dem sich teilweise dramatische Szenen um Neid, Gier, Eifersucht und Liebe abspielten und der „Geizige", hier die Figur Alexander Notteboom (Uwe Petersen), die Fäden zog.
Inflation und Währungsreform sind spürbar, die Zeiten sind wirtschaftlich schwierig. Notteboom ist misstrauisch und beginnt zu spekulieren. Gute Ratschläge aus der eigenen Familie weist er ab, zum Schluss wird er noch von einem Schwindler übervorteilt und muss aufgeben. Ein glänzender Uwe Petersen in der Hauptrolle: Mit wechselnder Mimik, gezielter Gestik wurde er seiner Aufgabe mehr als gerecht. Alle Mitspieler ließ er hinter sich, ließ diesen jedoch Spielräume: Simon Clausen agierte geschickt als Sohn Alf, ebenso Tanja Schmidt als Tochter Ada. Gut hat Sonja Höck ihre Rolle als Sekretärin ausgefüllt. Ähnliches gilt für Thomas Erichsen als Schwiegersohn. Ute Renkhoff als „Huushöllersch bei Notteboom" bemühte sich in ihrer Rolle geschickt um Schadensbegrenzung, und Lutz Schnoor lavierte zwischen verschiedenen Fronten als Vertrauter. Einen wichtigen Part übernahm Anke Dethlefsen als Putzfrau: Sie rettete die Kassette des Geizigen. Schließlich „Stippe": gespielt von Heinz-Jürgen Faust passend zur Rolle mit diabolischer Gestik und stets auf Herausforderung bedacht — neben Notteboom die andere dramatische Rolle, die bei den Zuschauern Eindruck hinterließ.
Trotz mancher Verbissenheit im Ablauf blieben noch genügend Entfaltungsräume für persönliche Sensibilitäten der einzelnen Darsteller. Ein Stück, in dem es streckenweise wenig zu lachen gab, doch dies mit Absicht, weil nun einmal das Leben diese Geschichte schrieb.
Ein glänzender Uwe Petersen überzeugte in der Hauptrolle.
Schleswigeer Nachrichten, 29.3.2006
De Rullen un de Speeler |
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Alexander Notteboom |
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Alf, sien Söhn |
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Ada, sien Dochter |
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Dr. Heimo Köhler |
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Marianne Petzold |
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Frollein Schimmelpeng |
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Bockstroh |
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Fru Schwalm |
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Stippe |
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en Taxifohrer |
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intrimmt hett |
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Speeldeel inricht hebbt |
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Technik maakt |
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Klaus Müller |
Lüttkram maakt |
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Hoor un Snutenwark |
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Toseggen deit |
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Inge Witt |
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Opföhrungsrechte bi: |