Peter Pan
„Peter Pan un de verlorn Kinner" Frei nach J. M. Barrie von Christa Margret Ricken Bearbeitet und ins Niederdeutsche übersetzt von Lutz Schnoor
Wer kennt nicht die vielen Geschichten von Peter Pan. Wendy und Maike Darling kennen sie auch und glauben fest an Peter Pan - auch gegen die strenge Mahnung ihres Lehrers, endlich der Fantasie abzuschwören und erwachsen zu werden. Peter Pan erwählt deshalb die Geschwister, ihm ins Nimmerland zu folgen -trotz der eifersüchtigen Widerstände von Glöckchen.Im Nimmerland herrscht Streit zwischen Peter Pan samt den verlorenen Kindern und den Piraten Hook, Smee und Augenklappe Jim. Wendy und Michael sollen bei dessen siegreicher Beendung ebenso helfen wie Erwin, das Krokodil, das einen Wecker verschluckt hat und sich durch lautes Ticken ankündigt. Peter Pan und seine Bande besiegen schließlich die Piraten, wobei Glöckchen, die ja eigentlich nicht kämpfen darf, auch zum Sieg beitragen kann. Am Ende wird natürlich alles wieder gut. Auch für die verlorenen Kinder Lilly und Lara Puk erfüllt sich der Wunsch nach einem richtigen Zuhause.
Dank der gemeinschaftlichen List und Tücke und eines mutigen Kampfes gucken die Piraten endgültig in die Röhre.
Regie: Lutz Schnoor |
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Mini-Speeldeel - souverän und spielfreudig
SCHLESWIG Viele Vereine und Verbände klagen über fehlenden Nachwuchs. Die „Speeldeel", die in diesem Jahre das Jubiläum ihres 50-jährigen Bestehens feiert, hat es da besser: Sie hat eine „Mini-Speeldeel", die bereit ist, jugendliches plattdeutsches Theater zu machen. Es sind 22 Jugendliche im Alter von neun bis 16 Jahren. Sie agieren begeistert auf der Bühne. Wo es mit der plattdeutschen Sprache noch etwas hapert, bekommen sie Hilfe von den „alten Hasen".
Jetzt brachten sie als erste Aufführung dieser Saison das Stück „Peter Pan un de verlornen Kinner", ins Plattdeutsche übertragen von Lutz Schnoor. Er führte auch Regie und war für das Bühnenbild verantwortlich. Es geht bei dem Stück um das zauberhafte Nimmerland und um verschwundene Kinder. Aber durch Peter Pan wird alles gut, und Lilly und Lara Puk bekommen ein Zuhause. Und auch eine kleine Liebesgeschichte fehlt nicht. Das Wichtigste: Man spürte, wie viel Spaß ihnen die Aufführung machte. Nach der Begrüßung durch Stefan Reimann erlebte das vollbesetzte Haus ein sehr natürliches und lebendiges Spiel. Die Hauptrolle Peter Pan bekam durch Finn Halvar Möller Leben und Überzeugung. Sicher im Text, klar in der Intention machte der junge Mann das ausgezeichnet. Die Fee Glöckchen, mal sichtbar, mal unsichtbar, aber immer aktiv, wurde von Gitta Bunke bestens dargestellt. Zwei junge Darsteller hatten eine Doppelrolle: Rune Hansen spielte sowohl den Lehrer Dr. Hinterhammer als auch den Piraten-Chef Captain Hook -überheblich, großspurig und rücksichtslos - ein echter Haudegen! Und den Vater Mr. Darling als auch den Piraten Augenklappen-Jim spielte sehr gut Steffen Börm.
Das Geschwisterpaar Wendy und Maike lag bei Johanna Jensen und Anne Brodersen in geschickten Händen, waren sie doch fast die Hauptakteure, denn sie wechselten vom realen Leben in das zauberhafte Nimmerland und zurück. Die Mutter Mrs. Darling (Luise Berg), der Pirat Smee (Henning Berg), die Tiger-Lilly (Lea Heinrich) und Lara Puk (Jolina Kröger) fanden überzeugende Darstellungen.
Die Zuschauer spendeten begeisterten, lang andauernden Beifall, der sollte heißen: weiter so!
Reimer Pohl
Schleswiger Nachrichten, 17.9.2011