7. Oktober 1997
Speeldeel baut eigenes Theater
Von Renate Hopfe
SCHLESWIG. Noch einer Baustelle ähnelt die künftige Spielstätte der “Schleswiger Speeldeel” in der Friedrichstraße. Im Dezember 1992 hatten die Laienspieler einen ehemaligen Supermarkt auf einem Hinterhof gekauft, weil sie ihren alten Probenraum wegen einer Mieterhöhung nicht mehr nutzen konnten. Seitdem sind sie mit umfangreichen Umbauarbeiten befaßt.
“Zunächst hatten wir hier nur eine Werkstatt und einen Probenraum”, berichtete der 1. Vorsitzende des Speeldeel- Vereins, Uwe Petersen, den Mitgliedern des Kreis- Kulturausschusses, die dort zum ersten Mal tagten. “Dann hatten wir die Idee, hier auch ein Theater einzurichten.” Mit Hilfe von Spenden konnten eine acht Meter breite und sechs Meter tiefe Bühne sowie ein Schmink- und ein Aufenthaltsraum und sanitäre Anlagen gebaut werden. “Insgesamt haben wir 1.000 Meter Kabel verlegt”, so Petersen, “aber dafür kann fast jede einzelne Steckdose gesteuert werden.”
Noch ungeordnet stehen die Sitze aus dem früheren Capitol-Kino im Zuschauerraum. Eigentlich sollten sie schon an Ort und Stelle montiert sein. Aber dann erreichte die Speeldeel das Angebot des Landestheaters, über 120 alte Stühle übernehmen zu können. Die sind viel besser, können aber erst übergeben werden, wenn das Landestheater selbst ausreichend neue Sitze hat. Wann das sein wird, ist ungewiß, da die Herstellerfirma Lieferschwierigkeiten hat. Dennoch hofft Petersen, im Sommer 1998 das 99 Plätze bietende Theater eröffnen zu können.
Die Schleswiger Speeldeel mit ihren 70 aktiven und 300 passiven Mitgliedern produziert pro Spielsaison drei Stücke. Der jährliche Etat der Bühne beläuft sich auf 50.000 bis 60.000 Mark und wird durch Zuschüsse, Mitgliedsbeiträge und Einspielungen finanziert.
In den Kulissen für das Lustspiel “De karngesunde Kranke” gruppieren sich die Mitglieder des Kulturausschusses um den Vorsitzenden der Speeldeel, Uwe Petersen.
(Foto: Jens Peder Meyer)