De Hexer
Niederdeutsch von Heino Buerhoop
|
|
Junge Leute auf den Spuren von Edgar Wallace
schleswig Die Speeldeel eröffnete die Saison mit einer doppelten Besonderheit: Es wurde ein Krimi dargeboten, und es standen Jugendliche auf der Bühne, nämlich die „Großen" der Jugendgruppe. Unter der Regie von Lutz Schnoor spielten die jungen Leute gekonnt und flüssig den Krimi “De Hexer" nach Edgar Wallace.
Da die Jugendgruppe mehr Schauspielerinnen als Schauspieler umfasst, mussten einige junge Damen eine Männerrolle übernehmen - das ging fast problemlos! Die Deutlichkeit der Aussprache könnte bei einigen der jungen Leute noch wachsen.
Den Oberinspektor Higgins spielte ausgezeichnet Johanna Jensen: klar, überzeugend, sachlich bemüht, aber auch menschlich verwundbar, Finn-Halvar Möller gab dem Inspektor Wesby, der extra für diesen „Fall" aus Amerika eingeflogen wurde, Gehalt und Gestalt: lang, schlaksig, oft un verschämt. Er war für den Oberinspektor vielfach wohl eher ein „Klotz am Bein" als eine echte Hilfe. Eine Paraderolle hatte Rune Hansen mit dem Am Dr. Sir Walford. Ruhig, zielstrebig, menschlich überzeugend spielte der junge Mann diesen schwierigen Part. Gitta Buhnke gab der schillernden Figur des „Rechtsanwaltes" Sir Messer Leben und Ausstrahlung. Die junge Dame konnte ihre Rolle voll über zeugend darstellen, hatte viele Nuancen der Darbietung und spielte in jeder Situation überzeugend.
Conny Jöns verlieh dem Dieb Mr. Shelby menschliche Züge, die er bei aller Gaunerei doch hatte. Eine kleine, aber wichtige Rolle, die die junge Dame prall ausfüllte. Ähnlich war es bei Diana Wuckert, die den kleinen Ganoven Mr. Jonny Osborne spielte. Es hieß, sie habe erst für diese Aufführung Plattdeutsch gelernt -prima! Optimal, wendig, aalglatt und sehr überzeugend geriet ihre Darstellung.
Und dann war da noch die bestens aufgelegte Hedda Kogge, die die Rolle der Witwe (?) Mrs. Gora Ann Milton übernommen hatte, die Frau des „Hexers, des Verwandlungskünstlers, von dem man nicht weiß, ob er noch lebt. Die Schwierigkeit des ganzen Stückes lag darin, dass im Grunde wenig Handlung auf der Bühne vorgesehen war, sondern vielmehr Dialoge erklangen, die die Situation darstellten. Nur in den beiden letzten der sechs Bilder gab es auf der Bühne lebendige Szenen, die die Handlung des ganzen Krimis verdeutlichten. So war es eine gelungene Aufführung, die die 100 Zuschauer sehr erfreute. Und die den jungen Darstellern einen lang andauernden Beifall einbrachte.
Reimer Pohi
Schleswiger Nachrichten, 16 September 2013