„Speeldeel" mit tiefsinnigem Auftritt

Mit „Mudder Mews" wagte sich die plattdeutsche Theatergruppe an ein schwieriges Stück heran

 

Stefan Reimann, Ute Renkhoff

Stefan Reimann, Ute Renkhoff

 

Schleswig - Das Schauspiel „Mudder Mews" des Hamburgers Fritz Stavenhagen nutzte die Schleswiger „Speeldeel" zur nachdenklichen Inszenierung - die letzte in dieser Spielzeit.

Das Bühnenbild war denkbar einfach, alles spielte sich in der Stube des Fischers Willem Mews, seiner Frau Elsbe und der Kinder ab - von ihrem Zimmer aus beobachten sie Menschen am Elbdeich. In ihrem kleinen Haus wohnt auch Willems Bruder Hugo, der dem Hang zum leichtsinnigen Leben und zur Trunksucht verfallen ist, woran der Vater der beiden Brüder bereits gestorben war. Doch Elsbe kann ihren Schwager auf einen ordentlichen Weg zurückbringen.

Zu Beginn sieht alles nach einem geregelten Familienleben aus. Willem, Hugo und Elsbe halten sich in der Stube auf. Hinzu kommt „Mudder Mews", die Mutter der beiden Brüder, zusammen mit Lisbeth, Willems Schwester. Lisbeth hat gepflegte Umgangsformen, Mudder Mews ist unverträglich - besonders gegenüber Elsbe, ihrer Schwiegertochter. Sticheleien reihen sich aneinander. Vor allem treibt Mutter Mews um, dass Elsbe wenig Interesse für den Haushalt zeigt - Elsbe wäre lieber Lehrerin geworden.

Die Gespräche sind selten aufgelockert, durch Singen kommt etwas Entspannung auf. Es geht um eine Kette von ungelösten Problemen, Schuld und Vergebung.

Zwischen den Brüdern gibt es ernsthafte Dialoge, die Mutter verlässt das Haus, Elsbe weint vor Verbitterung, und in Gesprächen kommt oft die Schuldfrage auf: „Was hat der verstorbene Vater bewirkt?"

Elsbe geht hinaus in den Sturm - und ins Wasser, Schwager Hugo findet sie, trägt sie ins Haus, und Mudder Mews bemerkt nur zynisch: Das habe Elsbe nur getan, „um uns zu ärgern".

Ute Renkhoff spielte kantig die Mudder Mews, mit viel Körpersprache. Willem Mews wurde von Kai Boysen glaubhaft dargestellt. Thekla Frahm empfand die Rolle der Elsbe feinsinnig nach. Die Nebenrolle der Lisbeth hatte Silke Jöns übernommen. Stefan Reimann war als Hugo überzeugend. Rune Hansen, Timo Jöns, Thomas Petersen und Thies Stöcken spielten Kinderrollen.

Das Stück, an das sich die „Speeldeel" hier herangewagt hatte, hinterließ ein nachdenkliches Publikum.    

 

 HANSJÜRGEN BUYKEN   

 

 

De Rullen un de Speeler

Mudder Mews

 

Ute Renkhoff

Willem, Fischer

 

Kai Boysen

Hugo, Willem sien Broder

 

Stefan Reimann

Lisbeth, Willem sien Süster

 

Silke Jöns

Elsbe, Willem sien Fru

 

Thekla Frahm

Lütt Hein, Elsbe un Willem ehr Söhn

 

Rune Hansen
Timo Jöns
Thomas Petersen
Thies Stöcken

 

 

 

Intrimmt hett

 

Lutz Schnoor

dorbi hupen hebbt

 

Edna Stieger
Hauke Stieger
Volker Schwarz

Licht un Ton

 

Volker Schwarz

Lüttkram

 

Anne Meyer

Hoor un Snutenwark

 

Dorothea Bühler

Toseggersch

 

Roswita Stoschus

Speeldeel inricht hebbt

 

Günter Kämpfer
Robert Krause

Verööv to´n Speelen bi
Theaterverlag Mahnke, Verden/Aller