De Düvelsblitz

"Speeldeel" startet glänzend in die neue Spielzeit"

 

Anke Detlefsen, Dietrich Dippel, Carsten Peter

 

Anke Detlefsen, Dietrich Dippel, Carsten Peter

 

Mit einer glänzenden Premiere begann die "Schleswiger Speeldeel" die neue Spielzeit. Geboten wurde im Stadttheater die Komödie "De Düvelsblitz" von Karl Wittinger. Eine sichere Regie führte Bernd Leunig, der stets die richtige Mischung zwischen Anleiten und Gewährenlassen fand. Das Publikum, das das Haus bis fast auf den letzten Platz füllte, zeigte sich begeistert.

Nach der launigen Begrüßung durch Uwe Petersen fing das Theaterstück ganz harmlos an. Alles schien auf dem Bauerhof von Jakob Hahn seinen gewohnten Verlauf zu nehmen, bis dann langsam mehr und mehr die dunkle Vergangenheit mit Mord, Versicherungsbetrug und hinterhältigen Machenschaften deutlich zutage trat. Die ganze Wahrheit kam nur stückweise hervor, so dass die Spannung sich ständig steigerte und bis zum Ende andauerte.

Den Hauptteil daran trug der souverän, aber auch ganz natürlich agierende Heinz-Jürgen Faust. Er gab dem Hofbesitzer Jakob Hahn ein klares Lebensbild, wenn auch dem Alter gemäß. Jedes Wort, jede Geste nahm man ihm ab. Als er seine Nichte und seinen Neffen durchschaut hatte, konnte man seine Genugtuung nachvollziehen. Nach der Aufführung wurde ihm durch Uwe Petersen die silberne Ehrennadel für 25-jähriges Theaterspielen verliehen. Einen großen Blumenstrauß gab es außerdem.

Die betrügerischen Verwandten, das Geschwisterpaar Hugo und Marlies Fromm, wurden durch Carsten Peter und Anke Detlefsen prall auf die Bühne gestellt. Besonders Anke Detlefsen war die treibende Kraft bei den dunklen Machenschaften, listig und hinterhältig. Ihr Bruder Hugo war mit Klugheit nicht allzu sehr gesegnet, hatte aber auch Ideen, die in die Tat umzusetzen versuchte. Das Spiel der beiden Erbschleicher überzeugte das Publikum völlig.

Enkelin Bärbel erhielt durch Katharina Witt und ihr natürliches Spiel klare Konturen. Sie wechselte zwischen liebender Enkelin, verliebter Studentin und empörter Erbin nahtlos und wie selbstverständlich. Ihr Freund Franz Bachhuber erhielt durch Paul Dippel sympathisches Leben. Dippel stand zum ersten Mal auf der Bühne: Als "Student aus Ingolstadt" musste er sich in die plattdeutsche Sprache und in das norddeutsche Landleben langsam einfühlen - eine gelungene Premiere, die mit Sonderbeifall bedacht wurde.

Dietrich Dippel spielte großartig den Knecht Michel, der zwar dösig war, aber nicht so dösig, wie andere glaubten. Er konnte klar darstellen, wie er zwischen unlauteren Machenschaften bei der Testamentsfälschung und aufrichtiger Treue gegenüber dem Hofbesitzer Jakob Hahn schwankte. Eine gute Leistung.

Die hochdeutsch-sprechende Notarin bekam durch Anja Schmidt eine klare Gestalt und ein lebendiges Bild, das man nachvollziehen konnte.

Die Regie sollte noch auf Folgendes achten: Wenn das Publikum in Heiterkeit ausbricht, was bei dieser Premiere häufig geschah, sollten die Spieler bei ihrem Text eine Pause einlegen, damit auf keinen Fall eine Pointe verloren geht.

Das ganze Ensemble erhielt herzlichen, lang andauernden Beifall, es gab für jeden Akteur Blumen.

 

 Reimer Pohl

Schleswiger Nchrichten 26. Oktober 2009 

 

 

De hebbt mitmaakt

Jacob Hahn

 

Heinz-Jürgen Faust

Hugo Fromm

 

Carsten Peter

Marlies Fromm

 

Anke Detlefsen

Bärbel Hahn

 

Katharina Witt

Franz Bachhuber

 

Paul Dippel

Michel

 

Dietrich Dippel

Notarin

 

Anja Schmidt
Alexandra Kalhoff

 

Intrimmt hebbt

 

Bernd Leunig
Hauke Stieger

Speeldeel inricht hebbt

 

Bernd Leunig
Manfred Seltmann

Technik maakt

 

Georg Funk

Lüttkram maakt

 

Anne Meyer
Edna Stieger

Hoor un Snutenwark

 

Inge Witt

Toseggen deit

 

Elke Meifort

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Norderstedt