To Hölp, mien Engel
Vom Leben zermürbt
Schleswiger Speeldeel: Großer Applaus für musikalisch begleitetes Drama mit Birgit Panten
Schleswig
Einsamkeit mit Erinnerungen, Wehmut und Freude haben ein Gesicht: Speeldeel-Darstellerin Birgit Panten verkörpert in dem Drama „To Hölp, mien Engel!“ als „Lilli“ all jene ausdrucksstarken Facetten. Als Frau um die vierzig, einsam und vom Alltagsleben zermürbt sinniert sie beim Anblick der Geburtstagstorte über ihr scheinbar ganz normales Leben. Mal leise klagend und klein,traurig, nachdenklich, dann wieder wütend und aufgebracht, sind es vor allem die großen, dunkelbraunen Augen, die Pantens Mienenspiel hervorheben und eine persönlich betroffene Note verleihen. Panten spielt nicht nur, sie singt. Die musikalische Begleitung von Tobias Morawietz, Jan-Hendrik Vogt (Duo Vielsaitig) und Tanja Erichsen stützten und schützen Panten in den ins Plattdeutsch übersetzten Liedern von Xavier Naidoo. Zunächst zaghaft scheu mit „Ick bün dien lütte Leed“ kam Panten beim „Abscheed nehmen“ gesanglich mehr in Schwung. Den Zuschauern gefiel es, denn nicht nur am Ende gab es eine Menge Applaus. „Eine Wahnsinnsleistung der Schauspielerin. Die Musik passt sehr gut dazu“, sagte Marion Muhl. Lob gab es auch von Zuschauerin Rangi Gudeit: „Sehr gut. In dem Stück konnte man sich wieder finden. Toll dazu die Musik. Ich war positiv überrascht“. Nach der gut überstandenen Premiere war auch Birgit Panten sichtbar erleichtert und glücklich zugleich: „Es bringt so viel Spaß. Ich möchte nur noch so etwas machen.“
Christina Weiss
Schleswiger Nachrichten, 5.9.2012